bianca27.net 278 Varuna
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Karen Leouw und Rainer Kehr von Bord der Bianca 27
D-278 Varuna aus Maasholm, D, berichtet zum Bianca 27.net:

1.800 Seemeilen liegen nun seit Anfang Mai in unserem Kielwasser, die uns mit vielen Erlebnissen zu Wasser und zu Lande bereichert haben.

Begonnen hat unsere Reise nach dem Transport der VARUNA in den Hafen von Koper/Slowenien. Nach einigen Vorbereitungsarbeiten haben wir endlich die Segel gehisst und sind zu unserer ersten Querung des Golfes von Triest aufgebrochen bei idealem Wind und warmem Wetter. Die Bergketten im Hintegrund am nördlichen Adriarand waren eine ganz ungewohnte traumhafte Kulise und nach knapp 7 Stunden sind wir in unseren ersten italienischen Hafen in Grado eingelaufen.

Zwei Tage später gings aber auch schon wieder weiter, unsere zweite Adriaquerung nach Umag in Kroatien zum einklarieren. Danach folgten Orte wie Roninj, die Inseln Unije, Mali Losinj, Ilovik und Zadar. Von Zadar aus sind wir in die berühmte Inselwelt der Kornaten eingetaucht. Man stelle sich eine Mondlandschaft aus kargen weißen Bergen mit grünen Einsprengseln auf über 140 verstreuten kleinsten und größeren Inselchen vor, umgeben von tiefblauem Wasser. Dazu ein bisschen Flaute, um diese Landschaft in Zeitlupe betrachten zu können und einsame Ankerpätze für erfrischende Meerbäder. Aber ganz ehrlich: Trotz der bizarren Landschaft haben sich unsere Augen nach zwei Tagen wieder auf sattes Grün gefreut.Von den nächsten Stationen waren die Krka-Wasserfälle bei Skradin, die hübsche Stadt Trogir, Split mit dem beeindruckenden Diokletianplast, die Hochseeinsel Vis, Korcula und die Odysseus-Insel Mljet besonders reizvoll für uns. Von Dubrovnik aus, der „Perle der Adria“, bereiteten wir uns zum Sprung über die Adria vor.

Nach 32 Stunden Fahrt und ca. 130 sm hatten wir halb segelnd, halb motorend Brindisi in Italien erreicht. In Italien haben wir unsere erste Hitzewelle (fast 40 Grad) erlebt und neben freundlichen Italienern die ersten Kontakte zu Langfahrtseglern geknüpft. Vom Segeln her war dieser Abschnitt an der Stiefelhacke allerdings weniger spannend, so dass wir uns gefreut haben, nach einer Woche dort den Absprung ins Ionische Meer zu schaffen.

Unsere erste Insel in Griechenland – Othonoi, klein und sehr familiär - war ein Ankertraum mit glasklarem Wasser und hot spots der Odyssee. Beeindruckend war die Umrundung der steilen Nordküste von Korfu mit dem zum Greifen nahen Albanien nebenan. Von dort aus ging es weiter über die Inseln Levkas und Paxos, immer wieder mit berauschenden Bade- und Schnorchelstopps. Auf dem Weg von der Insel Meganisi zur Insel Ithaka hat uns der Wind dann das erste Mal so richtig zugesetzt. Bei Böen bis 8 Beaufort sind Wellen bis 3,5 Meter von der Seite auf die Varuna gebrandet. Zum Glück haben wir Ithaka wohlbehalten erreicht. Die stürmische Ankerbucht hat leider keinen Landgang zugelassen und schon bald ging es weiter in den Kanal zunächst von Patras und dann von Korinth. Die ca. 3 sm lange und bis zu 24 Meter breite Passage war ein besonderes Erlebnis. Den Kanal mit seinen senkrecht bis zu 80 Meter aufragenden Felsmauern und seinen fünf Brücken gegen den Strom zu passieren, hat 40 Minuten gedauert und 99 Euro gekostet, aber das war es uns wert. Nun lag die kykladische Inselwelt quasi vor unserem Bug.

Von Lavrion an der Südostspitze Attikas ging es südlich vorbei an Kea nach Kythnos, von dort gen Osten nach Syros in den sehr schönen Hafen von Finikas. Hier hieß es nach Attika das 2. Mal Meltemi abwettern, was uns in dieser malerischen Bucht und angesichts attraktiver Ausflugsziele nicht schwer fiel. Die nächste Atempause des Sommernordwinds konnten wir für einen flotten Wellenritt nach Paros und Naxos nutzen. Hier hingen wir erneut fest in Naxos-City. Mitte September war es dann aber endlich soweit, wir haben uns wieder rausgewagt und fanden uns nur rund 48 Stunden später schon auf dem kleinen Inselchen Levitha im Vorhof des Dodekanes wieder. Dieser Inselwelt vor der Küste der Türkei wird nachgesagt, dass die Winde hier 1 bis 2 Beaufort schwächer als in den Kykladen blasen, was glücklicherweise auch zutraf.

Mitte Oktober – immer noch bei allerbestem Wetter mit Sonnenschein und 29 Grad – nahm die Varuna dann Kurs Richtung Türkei. Nur ein kurzer Schlag von knapp 10 sm über die Ägäis und die malerische Hafeneinfahrt von Bodrum mit dem Johanniter-Kastell St. Peter und unzähligen hölzernen Ausflugsbooten lagen vor uns. So schick und professionell organisiert die Marina, so saftig war allerdings auch das Liegegeld. Deswegen hieß es gleich am nächsten Tag nach den Behördengängen zum Einklarieren weitersegeln in den Gökova Golf in unsere erste türkische Ankerbucht. Mit sportlichen 5 Beaufort auf der Nase haben wir am nächsten Tag den fast 20 sm breiten Golf gequert, um erst Palamut und dann Datҫa anzusteuern. Hier zog leider stürmisches Wetter auf, mit lautem Trommeln gingen sogar Hagelkörner auf uns nieder.

Bald darauf sind wir wieder eingetaucht in die griechische Inselwelt: Symi, Rhodos, Chalki, Tilos und Nisyros haben wir besucht. Die in der absoluten Nachsaison ihren ganz besonderen Charme für uns hatten.

Ende November haben wir dann unseren Winterliegeplatz auf der Insel Kos angesteuert. Mittlerweile ist auch hier der Winter eingezogen und wir machen es uns auf der Varuna so gemütlich wie es geht. Zurzeit stürmt es immer mal wieder heftig und viel Regen fällt vom Himmel, aber sobald die Sonne strahlt, wird es manchmal noch so warm wie im norddeutschen Frühling.

Bald geht es wieder aufs Wasser, dieses Mal mit der Fähre nach Athen um von dort aus am 15.01.13 nach Johannesburg zu fliegen. Anfang März sind wir dann wieder auf Kos und hoffen dann bald wieder segeln zu können.

Wir wünschen euch einen schönen Start in ein glückliches, neues Segler-Jahr!

Karen und Rainer von Bord der Varuna